Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht 2019

Bericht: Claudia Rink     Fotos: Reiner Herbold / Claudia Rink

Zum sechsten mal erinnerte Rohrbach mit einer eigenen Gedenkveranstaltung an die Pogromnacht 1938, in der auch die Rohrbacher Synagoge zerstört und in Brand gesteckt, in der die Rohrbacher Jüdinnen und Juden in Angst und Schrecken versetzt und die Bäckerei der jüdischen Familie Sigmund und Berta Beer in der Rathausstraße demoliert wurde.

Auch in diesem Jahr war die Veranstaltung, die der punker und der Stadtteilverein immer gemeinsam durchführen, wieder so gut besucht, dass der Rathaussaal all die Menschen, die kamen nicht fassen konnte, sogar im Treppenhaus und bis auf die Straße hinaus war es gedrängt voll.

Nach einer Begrüßung durch Claudia Rink und Hans-Jürgen Fuchs sprach Dr. Reinhard Riese über das Schicksal einer jüdischen Familie, die nicht nur auf überzeugte Nazis und angepasste Mitläufer stieß, sondern unter den Rohrbachern manche Helfer fand, die ihr das Überleben ermöglichten. Über sie und weitere stille Helfer kann man nachlesen in dem Buch „Stille Helfer. Eine Spurensuche in Heidelberg 1933–1945“. Anschließend wurden am Gedenkstein für die zerstörte Synagoge vorm Rathaus die Namen der 75 Rohrbacher Jüdinnen und Juden vorgelesen, die ab Beginn der Naziherrschaft gedemütigt und entrechtet wurden, die geflohen sind, die interniert, deportiert und schließlich ermordet wurden. Pfarrer Christoph Binder hat die Gedenkveranstaltung mit einem Zitat von Martin Niemöller beendet. Für den musikalischen Rahmen sorgten Anne Kloos und Joachim und Vincent Nolden mit sehr berührenden Liedern.

Zurück