Evangelische, Katholiken und Studierende: Heidelberger Adressbücher - digital
Wußten Sie, dass in Heidelberg im Jahr
- 1844 die Droschken-Fahrtaxe pro Person und Viertelstunde für einen Einspänner 12 Kreuzer und die für einen Zweispänner 18 Kreuzer betrug?
- 1874/75 die „Leichenordnung“ vier Klassen und eine weitere für Arme umfaßte, wobei nach der evangelischen Taxe für eine verstorbene erwachsene Person in der 1. Klasse 45 Gulden und 9 Kreuzer berechnet wurden, hingegen der katholische Tarif in der gleichen Klasse um 6 Kreuzer billiger war?
Schon 1839 gab es geschlechts- und religionsneutrale "Studierende"...
Diese und weitere Infos finden sich in den Heidelberger Adressbüchern der Jahre 1839 bis 1945. In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Heidelberg und gefördert durch die Stadt-Heidelberg-Stiftung wurden diese an der Universitätsbibliothek Heidelberg digitalisiert. Die in der Universitätsbibliothek aufbewahrten Originalbände sind durch rege Nutzung und den fortschreitenden Papierzerfall stark gefährdet und stehen daher der Nutzung nur noch sehr eingeschränkt zur Verfügung. Durch die Digitalisierung und Bereitstellung via Internet können diese für die personen- und stadtgeschichtliche Forschung einzigartigen Quellen nun orts- und zeitunabhängig eingesehen werden. Die Digitalisierung erfolgte überwiegend von Mikrofilmen, die das Stadtarchiv Heidelberg zur Verfügung stellte. Die erzeugten Dateien wurden für die Internetpräsentation nachbearbeitet.
Aus dem Adressbuch 1909
Heidelberger Daten seit 1839 gibt es wie gesagt im Internet als Faksimile mit Suchfunktion zu sehen. Rohrbacher Daten finden sich erstmals für das Jahr 1909. Erfahrt wurden jedoch nur die "angrenzenden Teile der Gemeinde Rohrbach". Erst mit der Eingemeindung Rohrbachs 1927 enthalten die Heidelberger Adressbücher auch alle Bürger/innen Rohrbachs. Man kann nach Namen suchen, aber auch nach Straßen und Hausnummern. Allerdings haben nicht alle Straßen sie heutigen Namen. Nach der Eingemeindung musste zum Beispiel der Name "Blumenstraße" der gleichnamigen Straße in der Weststadt weichen und die Straße hieß nun Weingasse. Auch die Heinrich-Fuchs-Straße war noch nicht nach dem Gründer der Waggonfabrik benannt, sondern hieß Kirchheimer Straße und aus der Seestraße wurde nach der Eingemeindung der Burnhofweg.
Das Adressbuch Heidelbergs für das Eingemeindungsjahr 1927 enthielt auch eine kurze Schrift "Aus der Geschichte des Stadtteils Rohrbach" von Hauptlehrer Ludwig Menzer. Wir haben diese Schrift zur PDF-Datei zusammengestellt. Sie können sie hier downloaden (1 MB, 6 Seiten). Der Rohrbacher Teil des Adressbuchs kann ebenfalls als PDF-Datei geladen werden (Vorsicht: 4,8 MB! 24 Seiten).
Die sehenswerte Seite der Uni mit allen Adressbüchern finden Sie unter http://adrhd.uni-hd.de.