Nordumgehung Leimen

Kein gutes Omen für die Nordumgehung Leimen!

(5.9.2005)

von Ingolf Hetzel

Während sich am oberen Ende der neuen Nordumfahrung Leimen (man sollte nicht von Nordumgehung reden) die Prominenz beim Weingut Clauer zur feierlichen Streckeneröffnung sammelte, standen unten bereits Polizei und Notarzt bereit. Diese warteten jedoch nicht auf den Wagenkonvoi, sondern kümmerten sich um Unfallopfer. Denn die Eröffnung wurde von einem schweren Unfall überschattet, der sich kurz vor 11 Uhr an der Einmündung der Nordumgehung in die Karlsruher Straße ereignete. Laut Augenzeugenberichten wollte eine Frau mit dem Auto von Leimen kommend nach links in das Gewerbegebiet Rohrbach Süd abbiegen. Dabei fuhr ein schweres Motorrad aus Richtung Heidelberg kommend in die rechte Seite des Fahrzeugs. Der Motorradfahrer wurde 30 Meter weit über das Auto geschleudert und vermutlich schwer verletzt. Das im Auto mitfahrende Kind erlitt durch das umherfliegende Glas Schnittverletzungen und ebenso wie seine Mutter einen Schock. Der genaue Unfallhergang und die Frage nach der Schuld sind noch ungeklärt.

Wie sich die Unfallsituation an dieser Stelle durch die neue Nordumgehung Leimen verändert kann natürlich nicht vorhergesagt werden. Es ist aber leider zu vermuten, dass es vermehrt zu Unfällen kommt. Einerseits weist die Strecke bis fast hinunter an die Kreuzung ein starkes Gefälle von 8% auf. Zusammen mit der zulässigen Geschwindigkeit von 70 km/h müssen die Bremsen dort gut funktionieren um ein Auto an der Ampel zum Stillstand zu bringen.

Besonders gefährlich wird es andererseits auch dadurch, dass einfach per Schild die Strecke für Radfahrer gesperrt wurde. In
Konsequenz ist die Straße ohne Radspur oder Seitenstreifen angelegt worden. Aber Schilder alleine werden Radfahrer nicht von dieser attraktiven Strecke vertreiben können. Am Sonntag fuhren viele sportliche Radfahrer die Strecke hoch und natürlich mit erheblicher Geschwindigkeit auch wieder herunter. Aufgrund der geringen Straßenbreite, den hohen Geschwindigkeiten und des zu erwartenden hohen Verkehrsaufkommens sind Unfälle mit Radfahrern fast schon vorprogrammiert.

Und von den negativen Auswirkungen auf die geschützten Arten im Bereich des alten Steinbruchs haben wir jetzt noch gar nicht
gesprochen ...

Anmerkung:

Laut RNZ vom 10. September hat die Polizei zwischenzeitlich die Trasse für Radfahrer vorübergehend frei gegegeben.

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Vom sorgsamen Umgang mit der Natur
Die Nordumgehung Leimen geht über ein Biotop hinweg

(Mai 2004)

Von Hans-Jürgen Fuchs

Irgendwann war sie nicht mehr zu verhindern gewesen: Die Nordumgehung Leimen. Quer über den alten Steinbruch wurde sie gebaut, schonend sollten die umumgänglichen Eingriffe in die Natur sein. Nun steht die Brücke im Rohbau - und darunter offenbart sich Raubau... Ein Menetekel.

Denn wenn nun eine Erdgasleitung durch das Rohrbacher Feld gebaut werden soll, wird sicher auch wieder vom "schonenden Umgang" mit der Landschaft die Rede sein. Lassen wir uns nicht blenden. Bagger sind selten Landschaftsschützer...

Ein Biotop...

Eine Brücke...

Behutsame Eingriffe...

Blick zurück - im Zorn.

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Schneller ins famila …
Die Nordumgehung Leimen kommt voran

(Dezember 2003)

Der kleine Odenwald und der Kraichgau kommen bald noch schneller ins famila, oder in den Rückstau vom Rohrbach Markt. Mit großen Schritten fressen sich die Baumaschinen in die Weinberge am Rand der Rohrbacher Gemarkung...

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