Gefährdet die Konversion
das Rohrbacher Sanierungsgebiet?

von Hans-Jürgen Fuchs

Langsam kommt das Sanierungsgebiet Rohrbach voran: Der Schulhof der Eichendorffschule wird umgebaut, auch am Seckenheimer Gässchen 1, in das das Bürgeramt einziehen soll, wird kräftig gewerkelt. Der Umbau des alten Rathauses soll ebenfalls bald in Angriff genommen werden und der Umbau des Rathausplatzes ist beschlossen, Gelder sollen in den Doppelhaushalt 2015/16 eingestellt werden – spät, aber immerhin.

Nun drohen weitere notwendige Veränderungen im Rohrbacher Zentrum an Geldmangel zu scheitern: Baubürgermeister Stadtel sieht die Finanzierung der Sanierungsgebiete in Rohrbach und Handschuhsheim durch die Kosten für die Konversion der US-Flächen bedroht.

Unter der Überschrift „Die vorhandenen Mittel reichen nicht aus – Baubürgermeister Bernd Stadel fordert von Landesregierung, dass sie den Städten nach dem Abzug des Militärs mehr hilft” veröffentlichte die Rhein-Neckar-Zeitung am 15. Juni 2012 ein Interview mit dem heidelberger Baubürgermeister. Dieser, so heißt es, fühle sich „von der Stuttgarter Landesregierung alles andere als unterstützt”. Die Landesregierung habe bisher zu wenig getan, den Kommunen bei der Riesenaufgabe unter die Arme zu greifen. Bisher gäbe es kein eigenständiges Förderungsprogramm für die betroffenen Kommunen. In Aussicht gestellt wurde lediglich, „dass es für Kommunen mit Truppenabzug in der Städtebauförderung eine Art „Fördervorrang” geben soll. Das heißt, dass wir im Rahmen der normalen Antragstellung bei den bestehenden Städtebauförderprogrammen bevorzugt berücksichtigt werden sollen”, so Stadel. Es fände also lediglich eine Umverteilung statt. „Ich weiß zwar nicht, ob dafür Anträge anderer Kommunen ohne Konversion zurückgestellt werden dürfen”, so Stadel weiter, „es wurde uns aber gesagt, dass sich bei uns betroffenen Städten und Gemeinden die Städtebauentwicklung auf Konversion konzentrieren soll.” Und hier stellt Stadel expilzit einen Zusammenhang zwischen den Konversionsflächen und anderen städtebaulichen Projekten her: „Dann können wir aber keine anderen Dinge mehr anpacken, weil bisherige Sanierungsgebiete nicht im gleichen Umfang fortgesetzt werden können. Das ist zwar noch nicht konkret der Fall. Aber das würde in letzter Konsequenz bedeuten, dass Sanierungsprojekte wie in Rohrbach oder Handschuhsheim nicht fortgesetzt werden könnten.”

Über facebook erreichten uns folgende Kommentare:

„Bernd Stadel kann man an der Stelle nur unterstützen und ich hoffe, er bekommt diese Unterstützung vom gesamten Gemeinderat. Wäre eine nachhaltige Unterstützung der „Konversions-Gemeinden” nicht per se angesagt?
Hat Heidelberg in Stuttgart überhaupt noch eine Stimme? Offensichtlich nicht. Die Polizeidirektion lässt grüßen. Ich bin sehr gespannt, ob die Heidelberger Grünen und die SPD hinter Stadel oder „Ihrer Landesregierung” stehen … und nicht weniger, wie Frau Bauer dazu steht. Wir in Rohrbach werden das sehr genau verfolgen.”
(Karl-Heinz Stoll, Bezirkbeirat der Freien Wähler in Rohrbach)
 
„Jetzt losse mer mol die Kerch im Dorf. Gerade regt sich alles darüber auf dass die Landesregierung nix für die Konversion tut, dann kommt nochj oben drauf, dass es gefährlich sein könnte wenn sie was tut. Wohin denn soll das weiterführen?”
(Bernd Knauber, Bezirkbeirat der SPD in Rohrbach)

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