Verkehrssicherheit im Quartier am Turm
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Gehwegnasen im Quartier realisiert: Die Elterninitiative bedankt sich …
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Staatsanwaltschaft fordert 200 Euro wegen Malaktion zur Verkehrssicherheit …
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Sicherer Fußgänger-Übergang/Querungshilfe Heinrich-Fuchs-Straße
Malaktion der Elterninitiative -
Die Renaissance der Gehwegnase: Eltern im Hasenleiser fordern (und erhalten) sicherere Schulwege
Gehwegnasen im Quartier realisiert:Die Elterninitiative bedankt sich …
(Oktober 2006)
von Ramona Ambs & Peter Krauss für die Aktion „Sicherer Schulweg“
Liebe Gehwegnasenfreunde und Nachbarn,
wie Sie/Ihr alle sehen könn-en/t, sind die Gehwegnasen inzwischen gebaut, nur die zugesagten Piktogramme „Vorsicht Kinder“, die zwischen den Gehwegnasen markiert werden sollten (eigentlich schon als Vorabmaßnahme), fehlen leider (noch?). Wir werden uns bei Herrn Dr. von der Malsburg noch bedanken und bei dieser Gelegenheit auch an die Piktogramme erinnern und um Fertigstellung bitten. Dennoch denken wir, dass wir mit dem Erreichten insgesamt recht zufrieden sein können.
An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmals herzlich bei allen bedanken, die sich aktiv an den Aktionen beteiligt haben, all denen , die uns Rückmeldungen gegeben oder Ideen per emails zugesandt haben und natürlich auch bei denen, die sich solidarisch an den 200 Euro „Verfahrensabwendungskosten“ beteiligt haben. Immerhin kam dabei die Hälfte der „Straf-Summe“ zusammen, so dass wir nur 100 Euro selber tragen mussten.
Besonders bedanken möchten wir uns bei Herrn Dr. Arnulf Weiler-Lorentz (OB-Kandidat) und der „Bunten Linken“ im Gemeinderat, die uns moralisch (durch einen Offenen Brief an den Staatsanwalt) und finanziell (mit der großzügigen Spende von 50 Euro) unterstützt haben. Unser Dank gilt auch der Rhein- Neckar-Zeitung und dem Rohrbacher „Punker“, die durch ihre Berichterstattung über unsere Aktionen sicher auch zum Erfolg beigetragen haben.
Staatsanwaltschaft fordert 200 Euro wegen Malaktion zur Verkehrssicherheit …
Am Sonntag, 11. Juni um 16 Uhr traf sich die Rohrbacher Elterninitiative „Sicherer Schulweg“ , um mit einer angekündigten Malaktion auf die gefährliche Verkehrssituation aufmerksam zu machen. Die Aktion, zu der auch die OB-Kandidaten Thimm, Dieter und Lorenz kam und die auch von dem Rektor der IGH-Primarstufe, Oliver Gunter, unterstützt wurde hat nun ein Nachspiel: Die Initiatoren erhielten ein Schreiben der Staatsanwaltschaft, sie hätten wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz 200 Euro an die Staatskasse zu zahlen, anderenfalls werde öffentliche Anklage erhoben.
Von einem der Initiatoren erreichte uns der folgende Brief:
Lieber Hans-Jürgen,
auf der Internetseite des punker war vor kurzem wieder der (vor wievielen Jahren?) gemalte „Zebrastreifen" der anderen Elterninitiative zu sehen. Wie der punker berichtet, soll der Fußgängerübergang wieder nicht gebaut werden. Sollten auch die Eltern in Alt-Rohrbach weitere Aktionen planen, so ist ihnen dringend zu raten, dies rechtzeitig bei den Behörden anzumelden. Wir wussten nicht, dass unsere Aktion eine "Versammlung" im Sinne des Versammlungsgesetzes und damit anzumelden ist. Andere Eltern wissen das vielleicht auch nicht. Vielleicht kann der punker sie rechtzeitig warnen.
Wir haben heute ein Schreiben der Staatsanwaltschaft erhalten, dass wir wegen unserer Malaktion (Verstoß gegen das Versammlungsgesetz) 200 Euro an die Staatskasse zu zahlen haben, anderenfalls wird öffentliche Anklage erhoben. Nach dem Gesetz steht darauf Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Wir wären dann vorbestraft.
Falschparker und Falschfahrer, die Kinder (und Erwachsene) erheblich gefährden, interessieren den Staatsanwalt offenbar nicht. Bei unserer Aktion haben die Polizeibeamten erst nach mehrmaliger Aufforderung einer Mutter das Kennzeichen eines verkehrwidrig parkendens PKW notiert. Auch die seinerzeit von mir dokumentierten Falschfahrer wurden nicht belangt.
Es ist schon enttäuschend, wie der Staat mit Eltern umgeht, die sich für die Sicherheit ihrer Kinder einsetzen, dabei lediglich formale Vorschriften nicht beachten.
Beste Grüße
Peter Krauss
P.S.: An der "Gehwegnasen-Kreuzung" wird derzeit gebaut. Wir wissen aber noch nicht, was.
P.P.S.: An der besagten Kreuzung hat es vor einigen Tagen einen (zum Glück glimpflich verlaufenen) Unfall mit einer IGH-Schülerin gegeben, ohne Polizei. Herrn von der Malsburg haben wir das auch mitgeteilt, verbunden mit der Erinnerung an seine Aus- (nicht ZU-) sage, die Gehwegnasen noch vor der Sommerpause zu bauen. Gebaut werden dort jetzt Rohrleitungen, ob als Vorstufe zum Überweg? Jedenfalls ist die Kreuung im Moment noch unübersichtlicher.
Sicherer Fußgänger-Übergang/Querungshilfe Heinrich-Fuchs-Straße
Malaktion der Elterninitiative (11.6.2006)
von Peter Kraus
Am Sonntag, 11. Juni um 16 Uhr traf sich die Rohrbacher Elterninitiative „Sicherer Schulweg“ , um mit der angekündigten Malaktion auf die gefährliche Verkehrssituation aufmerksam zu machen. Und um darauf aufmerksam zu machen, dass die Stadt der Initiative den Bau von Gehwegnasen als Querungshilfe schon im Oktober 2005 zugesagt, die Nasen dann aber wegen Finanzproblemen nicht gebaut hatte. Das empörte die Eltern sehr, denn man hatte bei dem Ortstermin den Eindruck gewonnen, Herr v.d. Malsburg sehe die Notwendigkeit einer Querungshilfe an dieser Stelle durchaus auch - hatte man sich doch schon auf die billigste Lösung „Gehwegnasen“ „runterhandeln“ lassen. Denn eigentlich wollten die Eltern einen Zebrastreifen oder wenigstens eine Insel. Nun sollen aber die versprochenen Gehwegnasen auch gebaut werden, fordern die Eltern.
Zu der Aktion wurden auch alle OB-Kandidaten eingeladen. Es kamen Frau Dr. Caja Thimm und Herr Dr. Jürgen Dieter, um sich vor Ort ein Bild zu machen . Auch Vertreter des Bezirksbeirats und des Stadtrats, darunter Arnulf Weiler-Lorentz, Karl Emer und Bernd Knauber nutzten die Gelegenheit, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Für die Initiative war auch Herr Oliver Gunter, Rektor der IGH-Primarstufe, ein wichtiger Unterstützer. „Ihm liegt die Sicherheitseiner Schüler am Herzen - wo finden Sie sowas heute noch?“ rief eine Mutter begeistert aus.
Malaktion: Anwesend auch die OB-Kandidaten Dieter und Thimm
Gemalt wurde eine knappe halbe Stunde, dann wurde die Aktion durch die herbeigerufene Polizei abgebrochen. Dennoch sind die gemalten Kreide-Gehwegnasen nun umgeben von zahlreichen Kindergemälden, die – zumindest bis zum nächsten Regen – anfahrende Autofahrer zum Abbremsen und aufmerksamen
Die Polizei schreitet ein ...
In einem Brief an die Vertreter der Elterninitiative hatte Herr von der Malsburg kurz vor der Aktion angekündigt, „mit einer außerplanmäßigen Ausgabe die Arbeiten noch vor der Sommerpause 2006 durchführen“ zu wollen, „Ich hoffe, dass das gelingt“, schließt der Brief.
Das hoffen die Eltern auch - und dass diesmal den schönen Worten auch Taten folgen. Bis Ende Juli wollen sie nun abwarten, ob die angekündigte Absicht auch umgesetzt wird. Andernfalls planen sie weitere Aktionen.
Die Renaissance der Gehwegnase: Eltern im Hasenleiser fordern (und erhalten) sicherere Schulwege
(November 2005)
von Hans-Jürgen Fuchs
Je nach Couleur berühmt oder berüchtigt: Die Gehwegnase wurde vor wenigen Jahren zum Synonym für Forderungen nach einer Verkehrsberuhigung im alten Kern Rohrbachs (mehr ...). Diese sind inzwischen beschlossen - wenn auch noch lange nicht umgesetzt.
Nun wenden sich Eltern aus den Neubaugebieten am Turm an die Stadt und die Öffentlichkeit. Sie fordern sichere Wege für ihre Kinder aus dem Eichendorffforum und dem Quartier in die IGH und reihen sich damit ein in Forderungen, die aus dem Bezirksbeirat immer wieder gestellt wurden: Das neue Wohnquartier muss verkehrlich besser angebunden werden. Für Fußgänger, Radfahrer und Benutzer des öffentlichen Verkehrs stehen viele Antworten noch aus, auch wenn einige Forderungen erfüllt wurden (Zebrastreifen am Eichendorffforum). Schon im November 2001 hatte der Beirat über eine verbesserte Busandienung des Gebiets und Querungshilfen in der Fabrikstraße und Heinrich-Fuchs-Straße diskutiert. Frau Bayer vom Amt für
öffentliche Ordnung teilte in dieser Sitzung mit, dass gesicherte Querungsmöglichkeiten in diesen Bereichen errichtet werden sollen. Wörtlich heißt es im Protokoll der Sitzung: „Der Bezirksbeirat empfiehlt, auch in diesem Fall nicht bis zur Bebauung Furukawa abzuwarten und alsbald die gesicherten Querungsmöglichkeiten einzurichten.“
Auch im Zusammenhang mit dem Verkehrskonzept für Rohrbach waren die Forderungen des Bezirksbeirats wiederholt worden - genauso wie die Ankündigungen der Stadt Heidelberg. In den Unterlagen zur BBR-Sitzung vom 6.2.2003 heißt es: „Zur Sicherheit der Fußgänger- und Schülerverkehrs ist die Anlage von Überwegen und Querungshilfen geplant ...” Und der beigefügte Plan zeigt genau jene Stellen in der Heinrich-Fuchs-Straße, die die Betroffenen dieser Tage bei der Übergabe einer Unterschriftenliste an den 1. Bürgermeister Raban von der Malsburg nannten.
Übergabe einer Unterschriftenliste an den 1. Bürgermeister (Foto aus der RNZ vom 8.11.2005 / Welker)
Nun heißt es in der RNZ vom 8.11.05, die Stadt habe eine wohlwollende Prüfung der Forderungen zugesagt, gleichzeitig aber auf die Haushaltlage verwiesen und auf rechtliche Grenzen, da in 30er-Zonen Zebrastreifen gar nicht zulässig seien.
Allerdings hat der 1. Bürgermeister zwischenzeitlich in einem Brief an Ramona Ambs, eine der Initiatorinnen, bestätigt, dass die Baumaßnahmen stattfinden werden. In dem Schreiben heißt es:
Sehr geehrte Frau Ambs,
die vor Ort getroffenen Absprachen möchte ich wie folgt bestätigen:
An der Kreuzung Heinrich-Fuchs-Straße/Franz-Kruckenberg-Straße/Im Hasenleiser werden – wie verabredet - auf der Westseite entlang der Heinrich-Fuchs-Straße „Gehwegnasen” gebaut, die das Überqueren der Straße erleichtern. Da weiter südlich der Zebrastreifen über die Max-Joseph-Straße östlich der Straße Im Hasenleiser liegt, werden wir auch die – ursprünglich geplanten – östlichen Gehwegnasen in der Heinrich-Fuchs-Straße bauen. Auf der verbleibenden Fahrbahnfläche werden vorab (zwischen den geplanten Gehwegverbreiterungen) Piktogramme „Vorsicht Kinder” markiert. Damit ist die Kreuzung optimal gesichert.
Zusätzlich wird zwischen den vorgebauten Gehwegen das Zeichen „Achtung Kinder” auf die Fahrbahn markiert, wenn möglich als Vorabmaßnahme.
Zusammen mit der schon vorhandenen Querungshilfe weiter westlich ist damit eine gute Absicherung des Schulwegs zur IGH geschaffen.
Im übrigen habe ich die Polizeidirektion Heidelberg gebeten, gegen die Falschfahrer an dieser Stelle vorzugehen.
Bitte unterrichten Sie die Mitunterzeichner entsprechend.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. von der Malsburg
punker-Kommentar:
Danke an die Stadt. Wenn das ganze nun auch zügig umgesetzt wird kann man nur sagen: Solche Heidels wünschten wir uns öfters!