Bewohnerparken in Rohrbach kommt

„Der Gemeinderat hat beschlossen, das gemeinsam mit dem „Runden Tisch“ erarbeitete Bewohnerparkkonzept für den Rohrbacher Ortskern mit Wirkung ab 1. März 2013 umzusetzen”, berichtet das Stadtblatt 3-2013, „Bewohnerinnen und Bewohner der neuen Parkzone werden mit einem Schreiben über die neue Parkregelung informiert. Parkausweise werden vom Bürgeramt Rohrbach, Seckenheimer Gässchen 1, ausgegeben.”

Damit wird ein Vorschlag umgesetzt, den der Runde Tisch zum Sanierungsgebiet in intensiven Sitzungen erarbeitet hatte (mehr …). Das Konzept soll die z. T. anarchischen Parkverhältnisse im alten Kern Rohrbachs verbessern. Sein Erfolg, da waren sich Runder Tisch und Bezirksbeirat einig, hängt ab von der Bereitschaft der Stadt, die Einhaltung der Regelungen durch Kontrollen zu sichern …

Zugeparkter Bierhelderweg

Anwohnerparkzone für Alt-Rohrbach

Bezirksbeirat debattiert am 1. März 2012

von Hans-Jürgen Fuchs

Über ein Jahr ist es her, dass der Gemeinderat ein Verkehrskonzept zum Sanierungsgebiet Rohrbach beschlossen hat. Eine der darin mit Priorität empfohlenen Maßnahmen war die Erarbeitung eines Parkkonzepts, das den Versuch machen sollte, den Wünschen von Anwohnern nach eigenen Parkflächen und den Forderungen der Gewerbetreibenden nach einer ausreichenden Anzahl von Kurzzeitplätzen gleichzeitig gerecht zu werden. Dabei sollte auch die Sicherung des nicht-motorisierten Verkehrs nicht zu kurz kommen.

Der Runde Tisch zum Sanierungsgebiet machte sich an diese Aufgabe und entwickelte in drei intensiven Sitzungen ein Konzept, das in einen Vorschlag einfloss, den die Stadtverwaltung nun dem Bezirksbeirat Rohrbach vorstellen wird. Am 21. März wird sich dann der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss und am 19. April der Gemeinderat mit dem Konzept beschäftigen. Sollten die Gremien zustimmen, würde die Umsetzung in 2013 erfolgen, da die dafür nötigen 20.000 Euro im laufenden Haushalt, so die Vorlage der Verwaltung, nicht zur Verfügung stehen.

Was sieht das Konzept vor?

Der Geltungsbereich

Der alte Ortskern Rohrbachs würde zur Anwohnerparkzone, d.h., Schilder würden auf ein Zonenhalteverbot hinweisen. Das vorgesehene Gebiet umfasst den alten Rohrbacher Kern zwischen der Herrenwiesenstraße und dem Burnhofweg, zwischen Karlruherstraße/Rohrbach Markt und Melanchthonkirche.

In der Informationsvorlage der Verwaltung heißt es (Hervorhebung durch den punker): „Die Karlsruher Straße wurde nicht einbezogen, weil die dort bestehenden Regelungen als sinnvoll erachtet werden und unverändert beibehalten werden sollen. Im Bereich des Zonenhaltverbots soll das Parken von Montag bis Samstag zwischen 8 und 20 Uhr nur unter Auslegung einer Parkscheibe für höchstens zwei Stunden möglich sein. Ab 20 Uhr ist dann das Parken für alle unbeschränkt möglich, sofern keine besonderen Regelungen getroffen sind. Bewohner und Bewohnerinnen von Rohrbach, Betriebe und eine begrenzte Zahl von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Betrieben mit Sitz in Rohrbach, können bei Erfüllen der Voraussetzungen einen Parkausweis erhalten. Damit sind sie von der Höchstparkzeit befreit und können ihr Fahrzeug im Zonenhaltverbot zeitlich unbegrenzt abstellen. (Bereiche siehe Anlage: blau markiert). ”

Stadtplan mit Grenzen des Parkkonzeptgebiets

Anlage 01 der Bezirksbeiratsvorlage zeigt den vorgesehenen Geltungsbereich. Klicken Sie auf das Bild für eine vergrößerte Darstellung

Reine Anwohnerparkbereiche

In einigen Straßen/-bereichen sollen nach dem Konzept reine Bewohnerparkbereiche eingerichtet werden (in der Karte grün markiert). D.h. hier wäre Parken ausschließlich Anwohnern erlaubt. Vorgesehen sind hier:

  • Burnhofweg/Südseite
  • Schelklystraße zwischen Parkstraße und Valentin-Winter-Straße
  • Valentin-Winter-Straße
  • Parkstraße ab Karlsruher Straße bis Parkstraße gegenüber Nummer 29
  • Rathausstraße/Nordseite zwischen Heidelberger Straße und Am Müllenberg
  • Bierhelderweg bis Einmündung Siegelsmauer
  • Bierhelderweg/Westseite Ecke Am Heiligenhaus
  • Am Heiligenhaus/Am Müllenberg
  • Heidelberger Straße zwischen Rathausstraße und Schule

Mischgebiete

In der Rathausstraße mit ihren Geschäften und Gaststätten ist eine Regelung angedacht, bei der werktags von 8-20 Uhr Kurzzeitparken mit Parkscheibe bis zwei Stunden möglich wäre, zwischen 20 und 8 Uhr jedoch nur Bewohner parken dürften. Vorgesehen sind im einzelnen folgende Bereiche (in der Karte gelb markiert):

  • Rathausstraße zwischen Herrenwiesenstraße und Heidelberger Straße
  • Rathausstraße/Südseite zwischen Amalienstraße und Am Müllenberg
  • Rathausstraße/Westseite zwischen Am Müllenberg und Leimer Straße
  • Rathausstraße/Ostseite zwischen Am Müllenberg und Bierhelder Weg

Verstärkte Kontrollen

Die Einführung eines Zonenhaltverbots mit Bewohnerparkvorrechten für Alt-Rohrbach wurde von den Teilnehmern der Runden Tische nur dann als sinnvoll angesehen, wenn sie mit entsprechenden Kontrollen der Parkregelungen einhergeht. Diese Kontrollen müssten aber auch dann stattfinden, wenn der Parkdruck am höchsten ist: freitags und samstags abends zwischen 20 Uhr und Mitternacht. Sollte das nicht geschehen, bedeutete die Einführung der Parkzone für die Anwohner nur Mehrkosten – Anwohnerplaketten werden wahrscheinlich wie in anderen Stadtteilen 36,– Euro kosten – die Parkproblematik würde dann nicht gelöst.

Die Unterlagen zur Bezirksbeiratsitzung finden Sie auf der Website der Stadt Heidelberg unter „Gemeinderat online”

Vermisst

Die Vorlage folgt in weiten Teilen dem Votum des Runden Tisches. Ich vermisse allerdings einen wichtigen Punkt. In den Sitzungen wurde immer wieder beklagt, dass Anwohner Strafzettel erhielten in Zeiten, in denen in der Rathausstraße sehr viele Parkplätze frei seien, dafür aber in Zeiten des größten Parkdrucks, an den Wochenendabenden, zum Teil massiv verkehrsgefährdend geparkt würde, ohne das dies geahndet würde. Neben der Forderung nach Kontrollen zu den Zeiten, an denen es nötig ist, wurde immer wieder darum gebeten, den häufig von außerhalb anreisenden Gästen der Rohrbacher Gastronomie durch ein „Parkleitsystem” Hinweise auf Parkmöglichkeiten z.B. am Friedhof (Im Beind) zu geben. Außerdem wurden verschiedene Maßnahmen z.B. im Bereich des Kerweplatzes beschlossen, die dort neue Parkmöglichkeiten in großer Nähe zu den Gaststätten schaffen und den Gästen Alternativen für entfallende Parkmöglichkeiten in der Rathausstraße bieten würden. Ich halte es für notwendig, diese Maßnahmen gemeinsam mit der Anwohnerparkregelung zu realisieren um den Wünschen des ansässigen Gewerbes Rechnung zu tragen.