Wer war der punker?
Wie aus dem "Malleus maleficarum" (Der Hexenhammer) aus dem Jahre 1494 zu entnehmen ist, soll um 1430, zur Regierungszeit des Pfalzgrafen Ludwig dem Bärtigen, ein Treffschütze mit Namen Punker gelebt haben, dessen Heimat unser Rohrbach war.
Punker soll ein so hervorragender Schütze gewesen sein, daß man ihm übernatürliche Kräfte nachsagte. Bei der Belagerung eines gewissen Schlosses Lendenbrunnen (es ist wohl die heutige Ruine Lindelbrunn bei Dahn gemeint) habe er allein fast die gesamten Verteidiger durch Pfeilschüsse getötet, wodurch der Pfalzgraf ohne eigene Verluste das Schloß erobern konnte. Als Siegestrophäe nahm Punker sich den Torring des Schlosses mit, den er an die Tür seines Hauses in Rohrbach hängte. Punker, vom Pfalzgrafen als Vogt in Rohrbach eingesetzt, soll von diesem anläßlich einer Visitation gezwungen worden sein, vom Kopf seines Sohnes eine Münze mit einem Pfeil herunterzuschießen. Ähnlich der "Tell-Sage” legte er jedoch einen zweiten Pfeil bereit, um, wie er sagte, nach einem Fehlschuß den Pfalzgrafen zu erschießen.
Die Beziehung zur Schweizer "Tell-Sage” ist augenfällig, doch ist bis heute noch nicht entschieden, wer nun wirklich den "Wunderschuß” abgab. Da Punker anscheinend ein herrischer, unduldsamer Mann war, der die Bauern schikanierte und drückte, soll er von ihnen erschlagen worden sein.
Aus: Rohrbach im Wandel der Zeit.
Eine Ortgeschichte aus der Kurpfalz von Karl Heinz Frauenfeld (erhältlich bei Stadtteilverein und Museum)
Die punker-Sage hat es auch in das Spiegel-Gutenberg-Projekt geschafft. Nachlesen …