Ahmet, lach net …
Madeleine Sauveur, Volker Heymann am Klavier begleitet von Clemens Maria Kitschen mit „Herz sticht – Gute Karten beim anderen Geschlecht” im Roten Ochsen
(2. Oktober 2008)
von Hans-Jürgen Fuchs
Gerhard Peters begrüßte …
ein volles Haus…
Im Café. Ein Mann, eine Frau. Wir werden Zeuge der schüchternen Annäherungsversuche. Und der nicht immer schüchternen Gedanken bei diesen Versuchen. Und wir werden Zeuge dessen, was sich daraus entwickelt. Oder entwickeln könnte, wenn was aus den beiden würde. Entstehen und Zerfall einer Liebe.
Annäherung …
Rückfall in alte Muster …
und herzliche Versöhnung
Und das Ganze zum Teil in rasantem Tempo. Ich bin ja einer, der immer noch etwas mitschreiben kann. Aber diesmal gings einfach meist schnell. Und oft auch noch in Reimen, die auf den ersten Blick ganz einfach daher kamen - "Ihr Teint so hell, Parfüm Chanel, sie war so belle" - sich bei näherem Hinhören aber als verschachtelte kunstvolle Lyrik voller Witz entpuppten.
Eine Besucherin, die sich extra aus Murr in den Ochsen begab, beschreibt das so:
„ … für der Zuschauer Bauchmuskeln sportlich verausgabend
für Ihre Psyche und Geist ganz außerordentlich labend,
sprachlich auch mal elaboriert-kodiert bis hochtrabend
oder auch konkret-krasse Raptexte sagend,
vieles in Partnerschaft und Beziehung gründlich hinterfragend,
gegen Ende als Zugabe und Ausblick über unsere dicke Jugend klagend,
umrahmt und verpackt mit viel Gesang, Musik und Lieder,
eines ist wohl klar:
Es war gut,
wir kommen wieder!
Volker Heymann rappte und was das Zeug hielt, tanzte Kasachok oder stolzierte wie ein Hahn über die Bühne. Madeleine Sauveur war präsent wie immer, rollte die Augen, schnitt Grimassen. Mit dem ganzen Körper. Und Clemens Maria Kitschen begeisterte durch sein Klavierspiel, hielt sich aber bei diesem Stück im Hintergrund.
beim Kasachok …
Massage auf dem Cafétisch um die eigene Mitte wieder zu finden …
virtuose Zurückhaltung: Clemens Maria Kitschen
Besondere Höhepunkte? Jede Menge. Mir blieb besonders die Heymanns Hahn-Performance, die Döner Arie und Sauveurs Homage an Milva im Kopf.
„Wer wird als Frau denn schon geboren
man wird zur Frau doch erst gemacht
ich mag Dich weil Du klug und zärtlich bist
und doch das ist es nicht allein
Du zeigst mir immer, daß es möglich ist
ganz Frau und trotzdem frei zu sein …”
Aber wie gesagt: Eigentlich ging alles viel zu schnel um es sich zu merkenl. Und es ging viel zu schnell zu Ende.
Doch dann gab es noch die eine oder andere Zugabe. Bei einer – aus dem neuen, noch nicht uraufgeführten Programm – verfehlten die drei auch mal den Text. Fast schon beruhigend angesichts der Unmengen verschachtelter Formulierungen, die wir bis dahin gehört hatten. Und lustig. Auch den Akteuren hat es Spaß gemacht …
Weitere Auftritte von Madeleine Sauveur findet man auf ihrer Website …