Mozart und Worschdsalat: rorcultur 2007

(1. Oktober 2007)

von Hans-Jürgen Fuchs

Ein Musiker am halb geöffneten Vorhang auf der Bühne

Die Ruhe vor dem Sturm

„Guten Abend Herr Fuchs, was ist denn rorcultur 2007? Da ich erst seit 2 Semestern in HD studiere und außerdem außerhalb wohne, habe ich mir da leider bisher noch kein Bild von machen können und bislang auch noch nichts gehört ...”

Plakat

Diese per E-Mail gestellte Frage von Claudia M. beschäftigte mich die letzten Wochen. Was ist rorcultur? Nun, das Plakat zur rorcultur beantwortet sie eigentlich. Doch leider gab es dieses Jahr fast keine Plakate. „klassik, jazz, gesang, lesung, tanz, klamauk, comedy und quatsch”, steht da zu lesen, das alles ist rorcultur. Und zwar gleichzeitig – vor allem „cultur” halt „ror”. Und natürlich Chaos. Aber organisiertes Chaos. Diesmal noch organisierter als sonst!

Danke an alle, die mitgeholfen haben, beim Chaos und dessen Organisation!

Gerhard und Hildegard öffnen den Bühnenvorhang

Am Vorhang: Hildegard und Gerhard ...

Ouvertüre im Saal: Der Nabakra

Schon traditionsgemäß eröffnete der Nachbarschaftskrach die rorcultur, herbeigepfiffen von unserem Freund und Helfer Max Nix: "Chaplin Song" und ein wunderbares "Shantel 10" mit einem schönen Solo von Bernhard Schwarz.

Der Nabakra insgesamt

An den Blasinstrumenten: Der Nabakra ...

Einzelne aus dem Nabakra

Bernhard Schwarz und Ursula Röper

Bernhard Schwarz und Ursula Röper

Mozart und mehr

Es folgten Gianna und Julia in Orange mit Stücken für Klavier, Klarinette, Mozart und X. So steht's im Programm. Nur kurz unterbrochen von der obligatorischen Frage: "Wemm kehrt der Worschdsalad?". Die beiden waren Klasse, Gianna und Julia, das Publikum begeistert.

Gianna und Julia

Gianna und Julia

Guschtav K. und das Diddl

Auftritt Gustav Knauber. Quasi schon ein Standard der rorcultur. Legendär der Abgang vor zwei Jahren, als Gustav K. von der Bühne getragen werden musste. Aber obwohl es vielleicht den Anschein haben mochte: diesmal wurde er nicht quasi von der Bühne weg verhaftet.

Max Nix führt Gustav Knauber von der Bühne

Der Schein trog: Gustav K. blieb auf freiem Fuß ...

Knaubers Gedichte, fast alle noch nicht gehört, spannten einen Bogen vom Frieden ohne Waffen über Ohren quälende Ohrwürmer zum politischen Filz und den dazu passenden Pantoffeln. Schließlich der Rechlkünstler und die Geschichte mit dem Diddl. Nicht der Diddl, der künftigen Großeltern sicher noch im Gedächtnis haftet, als Gefährte von Benjamin Blümchen und Bibbi und Tina. Aber ich schweife ab. Das Diddl nämlich war gemeint, nicht der, jenes also, in dass man was reintun tut.

Das Publikum war erfreut und Gustav K. auch.

Max Nix schüttelt Gustav Knaube die Hand

... und wurde freundlich verabschiedet ...

Herbstzeitlos ...

Kommt Herbst – kommt rorcultur! Diesmal kam der Herbst lyrischer und einfühlsamer denn je - mit einem Lied von Pe Werner, ein wunderschönes Solo gesungen von Anne Kloos, am Klavier begleitet durch Dörte Pommerien:

"Wenn mein Herbst kommt
und ein Blättermeer
schwebt zu Boden
zähle ich nicht mehr
wenn mein Herbst kommt
lach' ich über Jahresringe"

Dörte Pommerien und Anne Kloos

Anne Kloos und Dörte Pommerien

Tanz in den Herbst

Tänze mit der Klarinette boten anschließend drei junge Menschen dar, von denen wir hoffentlich noch mehr Schönes sehen und hören werden: Hannah Winkler an der Klarinette, Lucia Pottelt-Peinert an der Gitarre und Moritz Nautscher am Akkordeon. Das Publikum ging schwer mit und klatschte den Rhythmus sogar an den richtigen Stellen. Drei junge Musiker, die auch eine Antwort auf die Eingangsfrage "Was ist rorcultur?" gaben: Tolle Musik von Laien, Fast-Profis und Profis ...

Die jungen Musiker

Hannah Winkler, Lucia Pottelt-Peinert und Moritz Nautscher

Händel mit Puccini

Einfühlsame Begleitung mit weichem Anschlag am Flügel, schwierige Stücke mit hohem Anspruch: Nicht nur der Moderator händelte mit Puccini, als Maria Hamann sich in die Höhen der E-Musik wagte. Bei so viel Klassik und Italien konnten einem schon mal die Urheber durcheinander geraten und Puccini zu Händel mutieren …

Maria Hamann hatte mit manchen Widrigkeiten zu kämpfen. Aber zum Glück verstand sich Hans Eger vom Liederkranz nicht nur auf das Singen (s.u.), sondern auch auf die Höhenverstellung des Klaviersessels …

Maria Hamann

Maria Hamann

Südamerika vor der Pause

Wolfgang Döther am Saxophon und Raphael Messmer begleiteten uns in die Pause. Ein echtes Highlight. Die beiden spielen, dass man sich kaum satt hören kann ...

Raphael Messmer

Raphael Messmer

Wolfgang Döther

Wolfgang Döther

Zwischenspiel: Der 1. Februar

"Habe ich schon …", so begann jeder zweite Satz des bühnenverkehrs-regelnden Freundes und Helfers, "auf unsere Faschingsveranstaltung hingewiesen?" Am 1. Februar 2008 soll sie steigen, im Ochsen natürlich. Der aber noch nix davon weiß, der Wirt desselben. Auch ein Programm gibt es natürlich noch nicht, vielleicht braucht es sogar keines, keine Mitwirkenden, Organisierenden etc. Aber immerhin gibt es schon ein würdiges Faschingskönigspaar: Franziska Winkler und Christoph Linhuber. Die Kampagne kann beginnen!

Franziska Winkler und Christoph Linhuber

Unser Rorfaschingspaar

Auftakt zum 2. Akt

…mit der Rohrbacher Bläservative Nachbarschaftskrach – wie könnte es anders sein?

Der Nabakra

Uwe Loda

Kopf des Nabakra und Hauptmacher der rorcultur: Uns Uwe!

Greensleves …

… Variationen auf ein Thema aus dem 17. Jahrhundert kredenzten im Anschluss Larissa Schmitt und Gerrit Kocherscheid. Virtuose Klänge und Musiker, die sich durch die nicht-musikalischen Anmerkungen des Moderators nicht aus der Ruhe bringen ließen. Ein Genuss!

Larissa Schmitt und Gerrit Kocherscheid

Larissa Schmitt und Gerrit Kocherscheid

Genüsse anderer Art …

… hatte derweil offensichtlich der Moderator im Sinn. "Musik in reinster Form" machte er bei seiner Stageassistentin aus …

Max Nix folgt Hildegard Kochhan von der Bühne

punker junkers

Jolly Songs from the junkergreen island gaben Thomas Kochhan und Martin Dietrich zum Besten. Alles mit einem Schuss Comedy, mit Headbangern und Rohrbacher Englisch und dem best audience we ever had. We are proud to have you here in ror-beach!

Thomas Kochhan und Martin Dietrich mit Langhaarperücke

Thomas Kochhan und Martin Dietrich

Liederkranz „Extrakt”

Angekündigt als "einmalig in seiner Einmaligkeit" betraten vier Mannen des Liederkranz, Hausherr im Ochsensaal, die Bühne. Muss schon ein ungewöhnliches Gefühl gewesen sein, zu viert aufzuteten und nicht als Hundertschaft. Es war ein gelungener Extrakt, den die vier den "lieben Freunden im Ochsensaal" boten: Das Herz, das in Heidelberg verloren ging, das Lied der Sume vom Neckar und Verse über das schöne Rohrbach bei Nacht. Das Publikum ging engagiert und stimmungsvoll mit und dankte mit kräftigem Applaus.

Die Vier des Liederkranz

Der Liederkranz in Minimalbesetzung … aber mit kräftigen Stimmen und bester Stimmung.

Nabakraschunkeln

Die Stimmung hielt an, als der Nachbarschaftskrach in seinem dritten Act den Saal zum Schunkeln brachte. Der 11.11. wirft seine Schatten voraus.

Der Sall tanzt

Übrigens nicht am 1.2.2008, sondern schon am 11.11.2007 steht das nächste highrorlight an: Der Nachbarschaftskrach trifft auf den Allerweltschor aus dem fernen Bergheim (mit starker Rohrbacher Beteiligung) und bietet uns im Ochsen ein "Allerweltkrachkonzert" (weiterer Termin: 14.11., Tikk-Theater im Karlstor). Mal sehen ob und wie es die Akteure schaffen, vom Gebläse zum Mundwerk zu wechseln. Der punker ist Veranstalter. Näheres bald über den online-Verteiler …

Der rorchor

"In einem kühlen Grunde …", das hatte beim Liederkranz noch gefehlt und wurde nun, fast am Ende der rorcultur, nachgereicht vom rorchor. Es ist schon erstaunlich, wie es immer wieder gelingt, die Stimmung in kürzester Zeit zu drehen, von Fasching auf Ruhe umzuschalten. Der rorchor, der nun bereits seit zwei Jahren besteht und seine Geburt indirekt der rorcultur verdankt, berührte alle und entlockte einem gestandenen Sänger gar ein lautes "Bravo!". Mehr kann man nicht erreichen!

Der rorchor

Dörte Pommerien, Renate Hager, Anne Kloos, Thomas Kochhan und Daniel Hager-Mann

Überraschung zum Schluss: Louis plus

Bis zum Schluss geheim gehalten hatten es die Organisatoren. Immer wieder war die Rede gewesen von einer Überraschung und man war auf Manches gefasst. Doch Louis plus hatte keiner der Auguren auf dem Radar. Louis vielleicht schon, aber plus nicht. Thomas Kochhan als Louis Armstrong, Martina Baumann und Bernd Frauenfeld boten mit "Uncle Satchmos Lullaby" den spektakulären Abschluss des Abends. Wer hätte geahnt, dass in unserem Bernd nicht nur ein Anwalt und Großer Vorsitzender steckt, sondern auch ein Comedian mit ungeahntem Talent?

Am Stil der Kleidung ließe sich sicher noch etwas feilen, wenngleich diese irgendwie auch wieder konsequent war. Sonst aber war's perfekt und wird sicher in die Rohrbacher Annalen eingehen!

Thomas Kochhan, Bernd Frauenfeld und Martina Baumann

Thomas Kochhan, Bernd Frauenfeld und Martina Baumann

Thomas Kochhan und Bernd Frauenfeld als Frau verkleidet

Zu guter Letzt …

Die Hinterköpfe von Uwe Loda und Tobias Morlinghaus

Bandleader, Chorsänger und Hauptorganisator der rorcultur: Uwe Loda einmal von einer anderen Seite ...

Hans-Jürgen Fuchs schreibt mit

... und auf besonderen Wunsch einer einzelnen Dörte P.: Der Chronist bei der Arbeit ...

Nix vergessen?

Und hammer nix vergessen? Bestimmt ganz viel und ganz viele. Tut mir leid, aber bei all dem Mitschreiben wollte ich auch mal zusehen. Und da passiert es schon mal, dass man was vergisst.

Aber nicht Nix. Den kann man nicht vergessen. Max Nix moderierte wieder die rorcultur, bildete die Klammer zwischen den sehr unterschiedlichen Beiträgen und beteiligte sich auch aktiv mit verbalen und nonverbalen Anmerkungen. Beschreiben kann man das eigentlich nicht, man muss es erleben.

Wie die rorcultur. So dass die Eingangsfrage von Claudia M. eigentlich nur so beantwortet werden konnte: "... das kann man nicht erklären. Ist halt cult, gehen Sie einfach mal auf die punker-website und geben Sie im Suchfeld "rorcultur" ein …"

Dort findet man mehr oder minder treffende Kommentare und viele Bilder. Die für sich sprechen:

Ladies and Gentlemen: Max Nix!

Max Nix als Tannenbaum

Max Nix mit Porzelankellnerfigur

Max Nix und Notenständer

Polizistenjacke am Kleiderständer

Wollemer hoffe, dass Nix nix ferner liegt, als die Jacke an den Nagel zu hängen!

Mitwirkende 2007:

  • anne k. aus h. und dörte p.
  • die jumos
  • gianna und julia in orange
  • gustav knauber
  • liederkranz konzentriert
  • louis
  • hannah winkler
  • schöner tag noch im kühlen grund
  • larissa schmitt und gerrit kocherscheid
  • louis plus
  • maria hamann
  • martinique
  • nachbarschaftskrach
  • rorchor
  • the junkers
  • max nix