Mixed Pickles – aber vom Feinsten!
Die Nachtigallen im „Roten Ochsen“ in Rohrbach
Wenn das Trio „Die Nachtigallen“ auftritt, wird allerlei Bekanntes aufgetischt, nicht seelenlos gecovert, sondern liebevoll aufbereitet à la „cuisine noblesse“ mit allerlei Finessen und mit humorvoller Ankündigung: Pop-Klassiker wie „Smooth Operator“ von Sade mit Falsett-Back-Vocals, „Here comes the rain again“ von Annie Lennox mit Shaker-Ei und Pappkarton-Bass-Drum oder „Sledgehammer“ von Peter Gabriel mehrstimmig eingeleitet und als Swing rhythmisch aufbereitet.
Jutta Werbelow (Gesang, Schlagzeug, Bass u.a.), Rolf Schaude (Gesang, Gitarre, Bass u.v.m.) und Martin Haaß (Gesang, Gitarre u.a.) hielten, was Punkervorstandsmitglied Valentina Schenk bei ihrer Begrüßung den „lieben Rohrbachern und Rohrbacherinnen sowie dem liebem Rest der Welt“ versprach: einen vergnüglichen Abend mit Variationen von Klassikern, die dem Publikum (und der Schreiberin!) immer wieder ein erstauntes Wiedererkennen bescherten.
Die Rohrbacher hatten das Glück, einer Nachtigallen-Uraufführung des Beatles-Song „You get to hide your love away“ beizuwohnen, einer der Songs, wo sich das charismatische Trio nach eigenem Bekunden in der Auswahl „ausnahmsweise mal einig war“. Egal ob einig oder nicht: die Suche nach „Songschätzen“ war, wie das Programm des Abends zeigte, erfolgreich, und durch die sehr eigenen Interpretationen der Titel reihten sich im Programm problemlos „Paranoid“ von Black Sabbath und der eigene Song „Don’t Stop it“, „Ludwig, lass das Wackeln mit den Ohren“ und „Thriller“ von Michael Jackson, genauso wie der Modern-Talking-Hit „You’re my heart, you’re my soul“ , „Hotel California“ und „Yellow submarine“. Letzteres übrigens als „Mit-Sing-Lied“ für das Rohrbacher Publikum, das ohne großes Federlesen sangeskundig sofort einstimmte und spielend die Basslinie beisteuerte.
Nach drei Zugaben, unter anderem der Titanic-Titelsong „My heart will go on“ in der Version für Kerze, Kerzenhalter, Schlagzeug, Gesang, Gitarre und „Flieger-Pose“, entließ das begeisterte Publikum dieses sympathische Trio – nicht zuletzt in der Hoffnung, dass nicht ‚aller guten Dinge drei sind’ und die Nachtigallen auch zu einem vierten Punker-Konzert wieder in den Ochsen nach Rohrbach kommen.
Text/Fotos: Andrea Tenorth/Hans-Jürgen Fuchs