Licht in der Dunkelheit: Ewa Olszewska and friends ...
Bericht: Anne Kloss Fotos: Hans-Jürgen Fuchs
„punker kann auch Klassik“ – so ließe sich das Besondere des diesjährigen Benefizkonzertes beschreiben, wenn auch nur notdürftig. Denn was die insgesamt 6 MusikerInnen am 31.1. in der Melanchthonkirche boten, war ein so vielfältiges Klangerlebnis, dass es sich nur schwer in Worte fassen lässt …
Da war vor allem die Frau, deren Name auf den Plakaten stand – Ewa Olszewska! Die studierte Koloratursopranistin sorgte schon beim ersten Ton für Gänsehaut und ungläubige Blicke! Wer bis jetzt nicht wusste, was „Koloratur“ bedeutet, bekam ausreichend Gelegenheit, diese in berührend schöner Klarheit, mal laut, mal leise, mal flehend, mal verführerisch, immer geschmeidig und vor allem in den hohen Lagen unglaublich beweglich zu genießen. Arien von Puccini, Rossini, Gounod und Händel erschlossen sich auch den Nicht-Opernfreaks, denn sie wurden charmant und kompetent anmoderiert von Helmut Zappe , der schon seit Längerem mit der Sängerin zusammen arbeitet.
Das ergreifend schöne Requiem von Andrew Lloyd-Webber sang sie zusammen mit dem Altus Jannik Pohlmann, der bei vielen Zuhörern durch seine weiche, hohe Stimmlage für Verblüffung sorgte, gefühlvoll begleitet von Genia Kay an der Orgel. Dieses Duett brachte, nach den großen Opernarien, eine neue Klangfarbe in den Abend. Bei allen anderen Liedern wurde sie von Rudolf Jäckh am Klavier begleitet – ein gut aufeinander eingespieltes Team!
Und dann gab es ein weiteres wunderbares Team: Dörte Pommerien am Klavier und Franziska Winkler mit ihrer Querflöte bewiesen musikalisches Können und Feinfühligkeit auf vielfältige Weise! Obwohl sie kurzfristig eingesprungen waren, da die ursprünglich eingeplante Band „je veux“ absagen musste, wirkte das Programm so, als habe man es ganz bewusst so kontrastreich geplant und zusammengestellt. Auch hier gab es wieder Gelegenheit, Koloratur zu hören, denn was Franziska mit ihrer Flöte so anstellt, ist virtuos und gleichzeitig beseelt! Und, auch wenn die Klavierkünste naturgemäß bei diesen Stücken eine eher begleitende Rolle hatten, zeigte sich nicht nur beim Lullaby for Kamilla der polnischen Klezmerband „Kroke“ das exzellente Können der Musikerin Dörte Pommerien.