Leroi und Herzer spielen Tango, Milonga und Vals …

Ganz neue Töne im Ochsen

(07.10.2011)

von Hans-Jürgen Fuchs

Für Rohrbach war es eine Premiere. Kein Musikkabaret, keine Bläser. Stattdessen zwei Männer, ein Bass, ein Akkordeon: Leroi und Herzer im Ochsen.

Leroi und Herzer auf der Bühne

Nach Rohrbach geholt hatte die beiden Ursula Röper, die auch Musiker und Publikum begrüßte.

Ursula Röper begrüßt

Como dos extraños – wie zwei Fremde, so heißt die neue CD des Tango-Duos »Leroi & Herzer«. Der Titel verweist auf ein Lebensgefühl – ein Fremder auf dieser Welt zu sein – und zugleich auf die Geschichte des Tango, die Laurent Leroi immer wieder in amüsanten Randnotizen in das Konzert einfließen ließ.

Leroi mit Akkordeon

Musik, als – wie es im Pressetext der beiden heißt – „profunde und herzzerreißende Partitur für alle, die manchmal, häufig oder immer von der heftigen Sehnsucht nach etwas anderem erfüllt sind”

Fremde, Einwanderer nach Argentinien, erfanden einst in den Bars und Cafés von Buenos Aires den Tango. Erfolg hatte die Mischung aus europäischen und afrikanischen Rhythmen aber erst, als er von Argentinien nach Paris kam und dort gefeiert wurde. Nun erst erhielt er auch in Südamerika die Anerkennung, die ihm zustand.

Herzer mit Kontrabass

Laurent Leroi verschmolz mit seinem Akkordeon, spielte es einmal ganz sanft und leise mit langen Tönen, um es dann übergangslos in eine Explosion zu führen. Und Michael Herzers Bass begleitete das Akkordeon, löste sich, übernahm die Führung und zog sich wieder zurück. Kaum glaublich, welchen Tonumfang Herzer seinem Bass entlockte.

Leroi mit Akkordeon

Leroi und Herzer spielten auch einige Milongas, eine Vorform des Tango, die Leroi so beschrieb: „Wenn man eine Milonga langsam abspielt hat man einen Tango.” Und so trauten sich einige Paare eher beim Tango, die improvisierte Tanzfläche zu nutzen. Und bei einigen der Vals´, z.B. bei einem besonders schönen über die kleine weiße Taube „La Palomita Blanca”.

Das Publikum tanz Tango

Leroi, Herzer, Tanzpaar

Es folgte ein Tango von denen, die jeder kennt, auch wenn er ihn nicht mag, so Laurent Leroi, der hat nix mit Vorhängen zu tun, obwohl er »Jalousie« heißt. Und argentinisch ist er auch nicht, sondern stammt von dem Dänen Jacob Gade. 

Zwei Mädchen begutachten Fotos auf einer Digitalkamera

»Adiós, muchachos« hatte das Konzert beendet sollen. Doch das begeisterte Publikum klatschte Leroi und Herzer zu weiteren Zugaben – El choclo (Der Maiskolben) – und zu weiteren Geschichten zur Geschichte des Tango

Wie heißt es im Pressetext? „Sie kommen als Fremde und sie gehen als Freunde – aber aufhalten können wir sie nicht …”

Aber bitten, wieder zu kommen.