"Diavortrag über Kambodscha" 2026
Das Kloster Banteay Chhmar – Eine wiederentdeckte Legende
Fr, 09.01.2026
Beginn: 19:30 Uhr
Im Alten Rathaus, Rohrbach
Nachdem er zehn Jahre in Angkor gearbeitet hat, begann John Sanday im Auftrag des Global Heritage Fund und in Zusammenarbeit mit dem kambodschanischen Kulturministerium ein Konservierungsausbildungsprojekt in Banteay Chhmar aufzubauen.
Banteay Chhmar, im abgelegenen Dschungel Nordkambodschas gelegen, zählt zu den architektonischen Meisterwerken Südostasiens. Aufgrund seiner abgelegenen Lage blieb der Tempel lange nach dem Untergang des Khmer-Reiches unverändert und geriet in Vergessenheit, bis er Anfang der 1970er-Jahre der Ausbreitung des Dschungels und den brutalen Plünderungen der Roten Khmer zum Opfer fiel.
Banteay Chhmar war einst ein weitläufiger buddhistischer Klosterkomplex mit einer Gesamtfläche von 9 km² , der um 1200 n. Chr. erbaut wurde. Der Haupttempel, der vollständig aus Sandstein besteht, lag innerhalb einer etwa 3 km² großen Umfassungsmauer. Bis zum Bau einer befahrbaren Straße Anfang des 21. Jahrhunderts war der Komplex nahezu unzugänglich. Heute präsentiert er sich als faszinierende Ansammlung verfallener Strukturen: Eine drei Meter hohe Mauer von 200 x 250 Metern Länge mit Flachreliefs und 18 Meter hohen Steintürmen mit vier großen Buddha-Köpfen, die im Dschungel verborgen liegen – ein einzigartiges archäologisches Erlebnis.
Johns Vision für Banteay Chhmar war es, die Stätte als Teilruine zu erhalten und Besuchern einen sicheren, umweltschonenden Zugang zu ermöglichen. Zusätzlich sollten gezielte Eingriffe vorgenommen werden, um die Basreliefwände und die hohen Türme freizulegen. Das Vorhaben war als Ausbildungsprogramm für Fachkräfte und Handwerker konzipiert, um das Ministerium durch die Schulung einer qualifizierten Arbeitsgruppe aus der lokalen Bevölkerung zu unterstützen. Das Projekt begann im Jahr 2007 und musste 2015 aus Geldmangel eingestellt werden.
Johns Vortrag wird auf Englisch gehalten.

