Kino im Süden - "Das Herz von Jenin"
Bericht / Fotos: Raabe Hackbusch
Bei uns in Rohrbach... immer wieder etwas Besonderes .... dieses Mal: Kino im Roten Ochsen
Am 23. März zeigte der Punker in Zusammenarbeit mit dem Medienforum vom Karlsrorbahnhof den mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm " Das Herz von Jenin". Keine leichte Kost und top- aktuell.
Ein palästinensischen Elternpaar spendet die Organe ihres von israelischen Soldaten erschossenen Sohns und rettet so das Leben mehrerer anderer Kinder. Der palästinensische Vater besucht später die Familien aller dieser Kinder. Das Herz seines toten Sohns schlägt nun im Körper eines kleinen Israelischen Mädchens aus einer orthodoxen Familie. Der Film zeigt eindrucksvoll den Wahnsinn an der Grenze zwischen Israel und Palästina und die erbarmungslosen Lebensumstände dort. Gleichzeitig schildert er in anrührenden Szenen, wie Menschen sich trotz allem begegnen und wie sie eine menschliche Größe zeigen, die in uns Respekt und Bewunderung wecken.
"Das Herz von Jenin"- dabei geht es nicht nur um das Herz selbst sondern auch um das große Herz des palästinensischen Vaters. Er besucht nicht nur die geretteten Kinder, in denen er ein wenig " seine Kinder" sieht, sondern kümmert sich in seiner Stadt Jenin um bedürftige Kinder.
Der Film ist einige Jahre alt, wieso also top- aktuell?
Am Wochenende nach der Filmvorführung konnten wir in der Zeitung lesen, dass Angela Merkel ihr- heute nicht mehr selbstverständliches - Festhalten an einer Zweistaatenlösung anlässlich des Besuchs von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bekräftigt. Sie sagte, Israelis und Palästinenser hätten ein Recht darauf, "in Frieden und Sicherheit zu leben. Das kann keine der anderen Optionen glaubhaft garantieren". Nach dem Film entwickelte sich eine lange lebhafte Diskussion über den Konflikt Israel- Palästina. Sie war um so interessanter, als sowohl Zuschauer dabei waren, die dort gelebt und gearbeitet haben als auch syrische Flüchtlinge, die jetzt bei uns in Deutschland zu Hause sind.