Kirchenasyl in Rohrbach
Seit dem 11. März ist die Familie Berisha zu Gast in der evangelische-lutherischen St. Thomaskirche in Heidelberg-Rohrbach. Die drei Kinder der Familie, über der das Damoklesschwert einer Abschiebung nach Albanien hängt, sind hier geboren worden. Im Falle der Abschiebung, hätte vor allem die älteste Tochter Mariglen (14) keinerlei Aussicht, in irgendeiner Weise eine ihrer geistigen Behinderung entsprechende Bildung und Betreuung zu erfahren. Auch der Vater, Gezim Berisha, ist mittlerweile aufgrund der Belastungen auf eine psycho-therapeutische Hilfe dringend angewiesen.
Nur den Kindern ist es möglich, die Kirche zu verlassen. Den Eltern, denen die Kirche Asyl gewährt hat, steht eine Zerreißprobe bevor. Sie können das Gotteshaus nicht verlassen, bis alle rechtlichen Schritte ausgeschöpft worden sind; und das kann sich nach der gängigen Praxis über Monate hinziehen. Die Organisation der Gastfreundschaft haben der Arbeitskreis Asyl und Mitglieder der Melanchthongemeinde (Rohrbach-Ost), des evangelischen Gemeindezentrums (Rohrbach-West), und der evangelischen-lutherischen Kirchengemeinde St. Thomas übernommen.
An dieser Stelle möchte ich an den Artikel 1 Absatz 1 in unserem Grundgesetz erinnern, in dem es heißt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlicher Gewalt.”
Auch wenn die Situation der Familie Berisha für alle Beteiligten schwierig und die recht-liche Situation noch offen ist, so könnte man doch von Seiten der Stadt erwarten, das sie so etwas wie Anteilnahme am unwürdige Schicksal dieser Familie äußert.
Brunch zur Unterstützung des Kirchenasyls
Dekan Bauer überbrachte 150 Euro. Im Hintegrund Ulrike Duchrow vom Arbeitskreis Asyl.