Verkehrssicherheit für Fuß- und Kinderwege in Rohrbach - Jetzt!
von Claudia Rink, Valentina Schenk
30 Jahre Warten sind genug!
Der alte Ortskern von Rohrbach ist prägend für den Stadtteil mit seinen Geschäften, der vielfältigen Gastronomie, seinem Flair und der Nähe zu Weinbergen, Wald und Feldern.
Doch verkehrlich geht es in den engen Straßen und Gassen seit Jahrzehnten chaotisch zu. Hier sind Geschwindigkeitsüberschreitungen, Parken im Halteverbot, teilweise sogar Parken in zweiter Reihe an der Tagesordnung. Fußgänger und Radfahrer werden im Straßenverkehr immer wieder gefährdet.
Viele Eltern haben deshalb Angst um die Sicherheit ihrer Kinder. Seit 1984 fordern Bürgerinitiativen vehement, endlich Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit durch eine Umgestaltung der Verkehrsflächen zu erreichen.
Breitere Gehwege, Querungshilfen, geringere Straßenquerschnitte und weitere Maßnahmen zur Einhaltung des Tempolimits können den Fuß- und Radverkehr sicher machen. Dies belegt eine Verkehrsuntersuchung von Stete Planung Darmstadt vom Oktober 2010.
2010 wurde den bürgerschaftlich Engagierten seitens der Stadt zugesagt, dass die an den Runden Tischen erarbeiteten Maßnahmen u.a. für mehr Verkehrssicherheit geprüft und zeitnah umgesetzt werden sollen.
Doch nach dem Umbau des Alten Rathauses und der Neugestaltung des Rathausplatzes droht jetzt DAS ENDE DER SANIERUNG in Rohrbach.
Der RNZ-Artikel vom 18.03.2014 titelt: „Sanierungsgebiet Rohrbach: Von großen Dingen blieb sehr wenig übrig".
Dennoch sind weitere Maßnahmen zur Schaffung der nötigen Verkehrssicherheit und zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität zwingend erforderlich.
Die Rohrbacher Bürger wollen keine „Luxussanierung“, es geht um die Beseitigung von groben Straßenmängeln und Sicherheitsrisiken für den Fuß- und Radverkehr.
Die Umgestaltung der maroden oberen Rathausstraße und Leimer Straße ist der nächste konkret umsetzbare Schritt.
Deshalb müssen die angekündigten Sanierungsmaßnahmen konsequent durchgeführt werden. Nur so kann die Stadt mit ihren Plänen und Zusagen aus 2010 glaubwürdig bleiben.
Auch der künftige Gemeinderat ist gefragt, denn für die Fortführung der Sanierung müssen Gelder im städtischen Haushalt bereitgestellt und, sofern verfügbar, neue Fördergelder beantragt werden. Wir empfehlen bei der anstehenden Wahl zu prüfen, wer sich wirklich für die Sanierungsmaßen bezüglich der seit 30 Jahren geforderten Verkehrssicherheit stark macht und entsprechend abzustimmen.
Mehr zur Arbeit der Runden Tische zum Sanierungsgebiet sowie zu diversen Elternaktionen der vergangenen Jahrzehnte kann man nachlesen unter:
www.derpunker.de/sanierungsgebiet.html
www.derpunker.de/rathausstrasse.html#bestehung
Bürger unterstützen das Ideenkonzept zum Sanierungsgebiet
Vier Rohrbacher Bürger und Eltern, die sich seit Jahren für mehr Verkehrssicherheit im Stadtteil einsetzen, haben sich am 10. April mit einem Brief und der Bitte um Unterstützung an Oberbürgermeister Dr. Würzner gewandt. Gleichzeitig wurden die Fraktionen des Gemeinderats, die Rohrbacher Gemeinderäte sowie die für den Gemeinderat neu kandidierenden Parteien angeschrieben.
Eckhard Wolfin (Mitglied im Arbeitskreis Barrierefrei des bmb Heidelberg), Karin Dülfer (Projektleiterin Inklusion Diakonisches Werk Baden), Ute Hirscher (Kinderbeauftragte in Rohrbach) und Franz Maucher (Initiator Netzwerk Verkehr Rohrbach) fordern darin, das Sanierungsgebiet wie geplant fortzusetzen.
U.a. in der Rathausstraße und Leimer Straße gäbe es teilweise extrem schmale Bürgersteige, wo u.a. Menschen mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer an Engstellen sogar auf die Fahrbahn ausweichen müssen.
Deshalb seien im nächsten Schritt insbesondere Maßnahmen zur Sicherstellung der nötigen Verkehrssicherheit zu realisieren.
Die Verfasser befürchten, dass die Sanierungsarbeiten u.a. wegen auslaufender Zuschüsse nicht weiter geführt werden. Sie fordern deshalb, das aktuelle Ideenkonzept zum Sanierungsgebiet, welches von Punker und Stadtteilverein mit getragen wird, umzusetzen.
In ihrem Schreiben verweisen die Autoren auf die Heidelberger Vorhabenliste, in der die Sanierung von Rathausstraße und Leimer Straße vorgesehen ist (Sanierungsgebiet Rohrbach - Verkehrskonzept - Maßnahmen Prioritätenstufen 2 und 3, Juli 2013 Version 1).
Auch in der Sitzung des Bezirksbeirates Rohrbach am 11.03.2014 sei die Fortführung der Sanierungsmaßnahmen vom Bezirksbeirat dringend gefordert worden, zumal bislang nur ein kleiner Bruchteil der geplanten Maßnahmen umgesetzt wurde.
Und sie verweisen auf Zusagen der Stadtverwaltung (siehe Protokoll Beiratssitzung vom 11.03.2014): „Die Stadtverwaltung werde sich in Abhängigkeit der personellen und finanziellen Kapazitäten um die Umsetzung der Sanierungsziele „Neugestaltung der oberen Rathausstraße und Leimer Straße“ sowie der „Neugestaltung des Umgebungsbereiches der Melanchtonkirche … bemühen.“ … „Dies hänge von der Bereitstellung von Finanzmitteln im künftigen Haushalt, den der Gemeinderat beschließen müsse, ab.“
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Es bleibt zu hoffen, dass nun die Fortsetzung der dringend erforderlichen Sanierung vom Gemeinderat beschlossen wird.
In der folgenden Fotodokumentation haben die Verfasser kritisch Engstellen im Bereich obere Rathausstraße und Leimer Straße Nord aufgezeigt:
Generelle Problematik in der Rathausstraße / Leimer Straße:
- Das Tempolimit von 20 km/h häufig überschritten mit bis zu 50 km/h
- Es wird wild geparkt (mitunter sogar in 2. Reihe) und der Verkehrsraum so zusätzlich eingeengt
- Häufige Ausweich- und Überhol-manöver gefährden Fußgänger und Radfahrer zusätzlich
Ecke obere Rathausstraße:
- Bürgersteig 70 cm, zu schmal
Am Müllenberg (statt Schrittgeschwindigkeit bergab oft Tempo 30-50 km/h)
- Bürgersteige zum „Schutz“ der Fußgänger sind praktisch nicht vorhanden
- Autos und Radfahrer fahren ungebremst in die Rathausstraße
Bierhelder Weg (statt Schrittgeschwindigkeit oft Tempo 30-40 km/h)
- Bürgersteige sind zu schmal, werden für Kfz-Ausweichmanöver missbraucht
- Wildes Parken spitzt die Situation abends weiter zu
[nb
Leimer Straße Nord: Bürgersteige sind links und rechts viel zu schmal
- Akute Gefährdung v.a. für Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderung
- V.a. in Stoßzeiten fahren Autos bei Gegenverkehr z.T. auf die Bürgersteige
- Park- / Halteverbot wird häufig missachtet von Autos und Kleintransportern
Leimer Straße Ecke Burnhofweg: ab hier gilt durchgängig Tempo 20
stadteinwärts Richtung Rathausstr. (und in dieser auch)!
- Bürgersteige sind hier viel zu schmal (ca. 20 / 30 cm) bei wichtiger Kreuzung
- Autos fahren teilweise mit 30-50 km/h zu schnell und gefährden so Fußgänger und Radfahrer, insbesondere Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderung