Man fühlt so etwas wie wehmütige Fröhlichkeit...
Tangoensemble Cuarteto Amarillo
in „Licht in der Dunkelheit” (26. Januar 2014)
von Raabe Hackbusch | Fotos: Hans-Jürgen Fuchs
Jedes Jahr wieder, und immer wieder ein Erlebnis: das Benefizkonzert in der Melanchthon- Kirche. Und doppeltes Glück haben wir: Einmal, weil wir die Kirche zur Verfügung gestellt bekommen, und auch, weil immer wieder Musiker bereit sind, zu Gunsten eines sozialen oder karikativen Projekts ohne Gage zu spielen.
Dieses Mal hatten wir das Vergnügen, dem Cuarteto Amarillo zuhören zu dürfen. Amarillo? Gelb? Warum? Weil ein gelber Kanarienvogel zum Fenster reinflog, als ein Name für das Cuarteto gesucht wurde...
Die Musiker : Tobias Ostheim am Bandoneon, Birgit Becher an der Geige, Dietmar Lechner am Bass und Christine Rüger am Piano zeigten, wie Musik sein kann- wobei die Pianistin ihre Finger mit Hilfe einer Wärmflasche geschmeidig halten musste...
Argentinische Tangomusik in der Kirche? Geht das? Es geht!
Wovon erzählen die Lieder? Vom Leben in seiner ganzen Fülle. Von Liebe, Eifersucht, Sehnsucht, Hass, Schmerz, Selbstlosigkeit im Leiden, also allem, mit dem sich auch die Kirche auf ihre Weise beschäftigt. Sie erzählen auch von dramatischen Momenten: „ ...sie in den Armen eines Anderen, und ich spiele, damit sie tanzen.“ Oder:“ Heute Abend geht es mir schlecht- ich friere, weil du nicht bei mir bist." Aber auch:“ Deine Augen sind wie ein Traum aus Schokolade...“
Und dann war da noch ein Überraschungsgast aus Argentinien, der einige Lieder sang, zum ersten Mal mit dem Cuarteto auftrat und uns die Musik, die für uns ohnehin völlig authentisch klang, noch ein Stückchen näher brachte.
Die Atmosphäre in der Kirche war wie die Musik. Das Publikum: fasziniert. Alle schienen den Stimmungen der Lieder zu folgen: Tanz, Besinnlichkeit, Schwung, Innehalten...
„ Man fühlt irgendwie so etwas wie wehmütige Fröhlichkeit...“ sagte eine der Zuhörerinnen .
Und am Ende ein Lied, das, ein wenig verändert, auch von Rohrbach handeln könnte: „ in einer Vorstadt mit Frauen und statt Mate: Wein “
Ein begeisterndes Konzert, das zeigte auch der lang anhaltende Applaus. Und das sagten auch die Leute, die noch zu einem Glas Sekt oder Orangensaft blieben- und die großzügig spendeten: 888,88 Euros ( + 2 Cent). Das Geld wird dieses Jahr nicht in Rohbach bleiben, sondern durch die Diakonische Katastrophenhilfe für syrische Flüchtlinge (Kinder) verwendet werden.
Wir bedanken und ganz herzlich bei allen, die durch ihre Spende dazu beigetragen haben, dass wir einen so großen Betrag weitergeben können.
Und wir bedanken uns bei allen, die durch Planung und praktische Hilfe dazu beigetragen haben, dass das „Licht in der Dunkelheit“ wieder stattfinden und gelingen konnte.