Alles anders als früher? Vom Beginn einer neuen Ära ...
Die Rohrbacher Kerwe 2013
von Raabe Hackbusch
(September 2013)
Alles anders als früher?
Eine neue Ära ist angebrochen, und hier auf der Kerwe konnten wir es erstmals so richtig miterleben.
Hans- Jürgen Fuchs hat seine erste Kerwe- Rede mit der bei ihm zu erwartenden Perfektion eröffnet: informativ, mit historischen Rückblicken, Hinweisen für die anwesenden Politiker... Kerweborscht Bernd Frauenfeld hielt schließlich die Kerweredd. Es war unterhaltsam, ein bisschen zum Lachen, ein bisschen zum Grinsen, ein bisschen zum Nachdenken, also so, wie wir es erwartet hatten, denn auch seine Reden – und seine Zwischenbemerkungen- kennen und schätzen wir schon immer.
Dass der Stadtteilvereinsvorsitzende noch Wein abbekam, der Kerweborscht sich hingegen – unter Protest- mit Wasser zufrieden geben musste, lag nicht an irgend wessen böser Absicht, sondern an der unerwarteten Trinkfreudigkeit der anwesenden Rohrbacher Bevölkerung...
Für die Versorgung der ungewöhnlich zahlreichen Politiker war aber zuverlässig gesorgt.
Und am Samstagabend hat Eastbound Train Rohrbach gerockt bis in die späte Nacht und zahlreiche Besucher haben eine flotte Sohle aufs Perkett bzw. Pflaster gelegt.
Dass diesmal keines der beiden punker- Paare beim Kälblestanz gewinnen konnte: schade. Hatte es Bernd Frauenfeld herbeigeredet mit seiner Bemerkung: „ Es dürfen alle gewinnen, nur nicht der punker.“??? Aber das Tanzen, lieber Bernd, hat trotzdem Spaß gemacht. Und 2014 sehen wir uns dann wieder- selber Ort, selbe Zeit, oder?
Auch 156 Jahre n.E. ( nach Eichendorff): Unglückliche Liebe in Rohrbach
Exakt vor 10 Jahren, 2003
Zur Verwunderung aller Rohrbacher stand der punker auf dem Balkon, der dem Fenster genau gegenüber liegt, in dem das arme Käddl Jahr für Jahr zur Kerwezeit sitzt. Was hatte der punker damals zu sagen? „'s Käddl darf nicht sterben“. Ach, Hans – Jürgen Fuchs, der punker und Du, Ihr habt es damals nicht verhindern können... Die beiden, die sich drei Tage lang sehnsuchtsvoll über die Straße angeschaut hatten, sie wurden grausam auseinander gerissen, und das letzte Stündchen des bedauernswerten Käddl hatte wieder einmal geschlagen.
Zehn Jahre später. 2013.
Was hat sich verändert? Hans-Jürgen ist nicht mehr Punker-, sondern Stadtteilvereinsvorsitzender. Den punker aber treibt nach wie vor die Frage um: Wie kommen das Käthchen und ich jemals zusammen? Rette ich sie? „ ‚s Käddel dauert mich“, so konnte man lesen, und der punker stand dazu- wieder jenseits des Rathauses, auf dem Balkon- so dass 's Käddle und er sich wenigstens sehen konnten. Zuschauer und der neue punker- Vorstand sahen mit großer Befriedigung, dass der punker nach so langer Zeit mal wieder darauf aufmerksam machte, dass hier irgendetwas im Argen liegt.
Es wird gemunkelt, dass der punker sich für einige Zeit zurückgezogen, das Problem aber nicht ad acta gelegt hat...